Experteninterview mit Jeannette Altherr, Thema Waschtisch
Das Herzstück jedes Badezimmers
Der Waschtisch ist mit seinen vielfältigen Funktionen das meist genutzt Element im Bad. Nachhaltige Materialien, maßgeschneiderte Formen und Größen und innovative Techniken leisten einen entscheidenden Beitrag zu mehr Freude bei der täglichen Hygiene – ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsinitiative Blue Responsibility. Jeannette Altherr, Partnerin des spanischen Designstudios Lievore Altherr, über den Waschtisch als Mittelpunkt des Bades:
inwohnen: Frau Altherr, welche Kriterien sollte ein moderner Waschtisch erfüllen?
Jeannette Altherr: Ein Waschtisch als nachhaltiges Lifestyleobjekt sollte in erster Linie nach Maß angefertigt werden können. Jede Komposition muss auch in kleinem Maßstab funktionieren. Denn nicht nur die Ansprüche der Bewohner sind verschieden, sondern vor allem auch die individuellen Bedürfnisse, die von der Größe und dem Schnitt eines jeden Badezimmers abhängig sind. Aus Sicht der Benutzer sind außerdem eine einfache Montage, viel Stauraum und reinigungsfreundliche Materialien wesentliche Fundamente für einen harmonischen Raum.
inwohnen: Was inspiriert Sie beim Designen von Waschtischen?
J. Altherr: Mit wenig viel erreichen! Dabei ist die Liebe zum Detail das i-Tüpfelchen: Wir beschäftigen uns nicht nur mit Teilaspekten, sondern erschaffen ein harmonisches Ganzes. Außerdem beeinflusst der soziale Wandel unserer Gesellschaft meine Arbeit: Der Trend geht deutlich zum Leben in der Stadt. Insbesondere Singles, Pendler und Kleinfamilien beziehen oft kleine Wohnungen mit spärlichem Bad. Gleichzeitig verschmelzen Wohn- und Arbeitswelt immer mehr. Diesen Aspekten widme ich mich, denn ganz egal wo und wie man lebt: Das Bad ist ein intimer Raum, indem man sich wortwörtlich entkleidet und sich dementsprechend wohlfühlen soll.
inwohnen: Welche Materialien eignen sich in puncto Nachhaltigkeit, Reinigungsfreundlichkeit und Lebensdauer besonders gut, und warum?
J. Altherr: Bei der täglichen Hygiene sind Waschtische einer hohen Beanspruchung ausgesetzt. Glatte, porenfreie und harte Materialien eignen sich daher besonders und sind kaum anfällig für Schmutz und Kalk. So ist beispielsweise Mineralguss ein innovativer Werkstoff, der zu 80 Prozent aus natürlichen Mineralien besteht und im Wohlfühl-Bad durch seine warme Haptik überzeugt. Außerdem erlaubt Mineralguss absolute Maßflexibilität. Auch Glas ist robuster als es oft erscheint. Das Material wird zu 100 Prozent wiederverwertet und ist damit besonders nachhaltig.