Sicher, einfach, schön

Grundriss

Das Bad sollte groß genug, d.h. mindestens sechs Quadratmeter sein, um sich im Bedarfsfall auch mit einem Rollstuhl darin bewegen zu können. Dazu gehört eine Türbreite von mindestens 88,5 cm bis 100 cm. Die Tür muss nach außen öffnen, um im Falle eines Sturzes eine Türblockade zu verhindern.

Die Dusche sollte ebenerdig und ebenso großzügig gestaltet sein. Eine kleine Ablage kann als Abstellfläche oder als Sitzbank dienen. Alternativ sollte die Dusche so groß sein, dass ein Hocker darin Platz findet. Zugfest installierte Haltestangen dienen der Sicherheit und eignen sich zudem als Handtuchhalter. Ein fester Griff in der Badewanne wird zum eleganten Stilelement.

Das WC sollte sinnvollerweise auf einer Höhe von mind. 45 cm installiert sein. Auch hier gehört ein Haltegriff in die unmittelbare Nähe. Das Waschbecken sollte unterfahrbar sein, um sich beispielsweise im Sitzen schminken zu können. Badmöbel sollten vom Sitzen aus erreichbar sein. Ein beweglicher Rollschrank bietet Stauraum und dient gleichermaßen als Sitzfläche. Farbe, visuell und haptisch ansprechende Materialien und Oberflächen schaffen ein wohnliches Ambiente. Intelligente Lösungen geben Sicherheit und bewahren die Selbstständigkeit im Bad.

Waschplatz

Der Waschplatz sollte bequem und frontal erreichbar sein und auch seitlich genügend Bewegungsraum haben. Eine Sitzgelegenheit vor dem Waschplatz dient einer komfortablen und sicheren Körperpflege. Deshalb ist ein unterfahrbarer oder höhenverstellbarer Waschtisch empfehlenswert. Der Spiegel sollte auch in sitzender Position genutzt werden können, der Waschplatz gut ausgeleuchtet sein und genügend Ablageflächen in Griffweite haben. Eine Griffmulde oder am Waschtisch angebrachte Haltestangen sorgen für sicheren Halt, sehen optisch gut aus und dienen gleichzeitig als Handtuchhalter.

Leicht zu bedienende Armaturen sowie eine herausziehbare Handbrause erleichtern die Körperpflege. Hierfür eigenen sich besonders Einhebelmischer bzw. elektronisch gesteuerte Armaturen. Armaturen mit eingebautem Thermostat oder einer Kartusche zur Temperaturregelung vermeiden Verbrühungen

Dusche

Eine komfortable Dusche sollte ebenerdig sein und über ausreichend Bewegungsraum verfügen. Zudem wirkt der Raum ohne Duschtrassenrand optisch größer. Empfohlen wird eine Größe von 120 x 120 cm bis 150 x 150 cm. Die Schiebetüren der Duschabtrennung sollten leichtgängig und nach außen zu öffnen, die Glasflächen gut erkennbar und bruchsicher sein.

Eine Sitzmöglichkeit in Form einer Sitzmauer oder auch ein Klapp- oder Einhängesitz bzw. Hocker sind komfortable Helfer bei der Körperpflege und leisten auch als Ablagefläche gute Dienste. Ergänzende Handgriffe sorgen für Sicherheit oder dienen als Handtuchhalter. Ein rutschsicherer Bodenbelag wird empfohlen. Die Armatur sollte gut erreichbar in 85 cm Höhe angebracht sein. Ein Thermostat bzw. eine Kartusche zur Temperaturregulierung vermeiden Verbrühungen. Ein höhenverstellbarer Duschkopf sowie eine Regenbrause bieten zusätzlichen Komfort

Badewanne

Vor der Badewanne sollte genügend Freiraum sein, um bei Bedarf auch mit dem Rollstuhl bequem heranfahren zu können. Eine individuelle angepasste Einbauhöhe sowie ausreichend Platz am Kopfende und eine größere Sitzfläche am Badewannenrand sind komfortabel und erleichtern zudem das Umsetzen. Stylische Haltegriffe seitlich an der Badewanne erleichtern den Ein- und Ausstieg und sind zudem Schmuckelement. Die Armaturen sollten dabei nicht im Weg und idealerweise auch von außen bedienbar sein.

WC

Auch vor dem WC sollte genügend freier Platz eingeplant werden. Empfohlen werden 120 x 120 cm und 150 x 150 cm für Rollstuhlfahrer. Um den Sitz gut zu erreichen, sollten Einbautiefen und Montagehöhe des WCs individuell angepasst werden. Das Normmaß ist 48 cm Sitzhöhe. Werden Haltegriffe benötigt, ist auf eine optimale Montagehöhe und –abstand zu achten. Diese liegen bei max. 85 cm Höhe und einem Abstand von 65 - 70cm zueinander. Eine individuelle Anpassung ist jedoch sinnvoll.

Genügend Ablagefläche und Stauraum in Griffweite bieten komfortablen Platz für die täglichen Dinge. Die Spülung sollte auch aus der Sitzposition problemlos bedienbar sein. Auch der Toilettenpapierhalter sollte komfortabel aus der Sitzposition erreichbar sein.

Farbgestaltung

Der gezielte Einsatz von Farben folgt sowohl gestalterischen als auch funktionalen Kriterien. Farben setzten nicht nur Akzente und beeinflussen die Raumwirkung, sondern sie geben auch Sicherheit, Orientierung und Geborgenheit. Was die Farbwahl betrifft, ist es sinnvoll, sie möglichst eindeutig, also kontrastreich zu gestalten. Gerade Elemente, die funktional von besonderer Bedeutung sind, sollten sich farblich von der Umgebung abheben, so z.B. Zahnputzbecher, Ablagen oder Haltegriffe.

Durch die farbige Gestaltung der Funktionselemente wird die Bedienung intuitiv erfassbar. Die eingesetzten Farbelemente schaffen Kontraste im Raum und erleichtern damit die Orientierung. Farbakzente bringen aber zugleich auch Frische und Leichtigkeit ins Bad. Die Farbtöne sind letztlich Geschmacksache. Eine gute Gestaltung zeichnet sich durch eine ästhetisch stimmige Erscheinung der sichtbaren Oberfläche aus. Dies erreicht man jedoch weniger durch eine ganz bestimmte Farbe, sondern vielmehr durch eine in sich stimmige Farbgebung.

Beleuchtung

Die richtige Beleuchtung trägt - ähnlich wie die Wärme - entscheidend dazu bei, eine behagliche Atmosphäre im Bad zu schaffen. Nicht ohne Grund, wird Licht zum Beispiel auch zu Therapiezwecken eingesetzt. Eine ideale Badbeleuchtung benötigt zunächst eine gute Grundbeleuchtung, die für ausreichende Helligkeit sorgt. Standard sind ein oder zwei Lampen an Decke oder Wand. Ergänzt wird sie durch eine Akzentbeleuchtung am Spiegel. Die Beleuchtung des Spiegels sollte indirekt, also blendfrei sein. Badleuchten links und rechts neben dem Spiegel sorgen dafür, dass keine unerwünschten Schatten an Kinn, Nase und unter den Augen entstehen.

Für die täglich wiederkehrenden Handlungen wie Zähne putzen, Rasieren oder Schminken sollten mindestens 300 Lux Beleuchtungsstärke vorhanden sein. Badleuchten wirken besonders angenehm und vermitteln eine gesunde Gesichtsfarbe, wenn sie die Lichtfarbe "Warmweiß" imitieren. Dimmbares Licht sorgt im Badezimmern für ein wohnliches Flair. Farbiges Licht kann dies noch unterstützen.